Der Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments ging in 2022 an die ukrainische Bevölkerung. Das bedeutet für die Ukrainer nicht nur ihren Kampf für die Freiheit und Menschenrechte während der großen russischen Invasion in die Ukraine anzuerkennen. Es ist eine Anerkennung der Bestrebungen der Ukrainer im Laufe einer viel längeren Geschichte. Repressionen, Kriege, Hungersnöte und andere Umbrüche in der Geschichte haben Ukrainer und andere Bevölkerungsgruppen der heutigen Ukraine erlitten. Die Geschichte der Ukraine hatte viele traurige Seiten, wie z.B. die Hungersnot „Holodomor“, anerkannt im November 2022 vom deutschen Bundestag und von vielen anderen Staaten als Genozid, aber es ist auch eine Geschichte von Kämpfen um Rechte, Freiheit und Würde. Ukrainisches Engagement für die Verteidigung der Menschenrechte und der Meinungsfreiheit wurde weltweit sichtbar, besonders seit der Revolution der Würde 2013-2014 und seit dem russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine in 2014, inkl. einer großen Invasion in 2022.
Mit Filmvorführungen und Diskussionsrunden mit verschiedenen Referenten, Experten und
Regisseuren haben wir zusammen mit dem Berliner Publikum am Beispiel der Geschichte der
Ukraine das Thema der Menschenrechte in den Fokus genommen und auch verschiedene politische, soziale und kulturelle Umstände besprochen, die diese Geschichte geprägt haben.
Als die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen1948 verabschiedet wurde, war die Ukrainische Sowjetrepublik eine von acht anderen
Delegationen, die sich enthalten haben, weil die Ukraine ein Teil der Sowjetunion war. Auf der
Grundlage der in der Erklärung angekündigten internationalen Rechtsnormen verabschiedete die
Werchowna Rada der unabhängigen Ukraine 1996 die Verfassung der Ukraine. Es besagt, dass
die Gewährleistung der Menschenrechte und Freiheiten die Hauptaufgabe des Staates ist.
Heutzutage kämpft dieser Staat um Überleben und Freiheit von der russischen Besatzung. Mit
diesem Projekt will das Team von CineMova mit filmischen Mitteln und Verbreitung von
Informationen über diesen langjährigen Kampf dem Berliner Publikum erzählen und mit ihnen
darüber diskutieren.
Das Ziel des Projektes ist über Menschenrechte und ihre Bedeutung zu informieren und am
Beispiel der Ukraine zu erfahren und darüber diskutieren, wie sich die Ukrainer für Menschenrechte eingesetzt und welche Repressionen, Kriege und Hungersnöte Ukrainer und
andere Bevölkerungsgruppen der heutigen Ukraine erlitten haben. Im Projekt wollten wir menschenrechtliche Einstellungen und Verhalten stärken sowie Menschen
befähigen, sich aktiv am politischen Leben zu beteiligen.
„Jeder Mensch hat das Recht, alle Menschenrechte und Grundfreiheiten zu kennen, Informationen darüber zu suchen und zu erhalten, und Zugang zu Menschenrechtsbildung und -training zu haben.“ So heißt es in der Erklärung der Vereinten Nationen über Menschenrechtsbildung.
Das Projekt ist von der Berliner Landeszentrale für politische Bildung gefördert. Aus Anlass des 75-jährigen Jubiläums der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte fördert die Landeszentrale in diesem Jahr Projekte der Menschenrechtsbildung, unter anderem, unser Projekt „Fim Focus: Menschenrechte und die Ukraine“ ist im Rahmen dieses Themenschwerpunktes gefördert.
Es hat einmal pro Monat eine Filmvorführung mit anschließender Diskussion und/oder Q&A
oft in Anwesenheit von Experten oder Regisseur*in stattgefunden. Folgende Filmvorführungen wurden durchgeführt:
Im Februar: „One Day in Ukraine“ (2022) von Volodymy Tykhyy
Im März: “107 Mothers” (2021) von Peter Kerekes
Im April: “Atlantis” (2019) von Walentyn Wassjanowytsch
Im Mai: “Homeward” / “Dodomu” (2019) von Nariman Aliev
Im Juni: „A House Made of Splinters“ von Simon Lereng, Film zum Internationalen Kindertag
Im Juli: “Pushing boundaries“ (2021) von Lesya Kordonets
Im August: “Stop Zemlia” (2021) von Kateryna Gornostai
Im September: “ ‚Slovo‘ House: Unfinished Novel“ von Taras Tomenko Im Oktober: “Diary of a Bride of Christ” (2022) von Marta Smerechynska
Im November: “Ukrainian Sheriffs” (2015) von Roman Bondarchuk
Im Rahmen des Projekts ist die Broschüre „Film Focus: Menschenrechte und die Ukraine“ mit Listen von Filmen entstanden.